Vermischtes

Mehr Gewebespenden, weiter Mangel an Herzklappen

  • Dienstag, 2. Januar 2024
/picture alliance, Bernd Wüstneck
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Hannover – Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) hat im zurückliegenden Jahr erneut mehr Gewebespenden erhalten als im Vorjahr. Das teilte die DGFG in Hannover zu vorläufigen Jahreszahlen mit.

Demnach gingen im vergangenen Jahr 7.470 gespendete Gewebe in die Gewebebanken im DGFG-Netzwerk ein, darunter 6.656 Augenhornhautpräparate. Im Vorjahr 2022 waren es demnach 6.679, im Jahr 2021 noch 6.422 Gewebe. Die DGFG vermittelt etwa die Hälfte der Gewebetransplantate in Deutschland.

Den Daten zufolge gibt es weiterhin einen Mangel an kardiovaskulärem Gewebe: „Die Vermittlungsstelle erhielt 2023 über 430 Anfragen für eine Herzklappe“, hieß es von der DGFG. „Nur 45 Prozent der Anfragen konnten bedient werden.“

Der Mangel beeinträchtige das Leben vieler Patienten schwer. „Hier müssen wir auch im kommenden Jahr gemeinsam mit den Kliniken die Spendeprogramme bei Herz- Kreislauf-Verstorbenen weiter ausbauen, um eine verlässliche Alternative zur Organspende zu haben“, sagte DGFG-Geschäftsführer Martin Börgel.

Für viele Erwachsene kommen zwar künstliche Herzklappen oder solche von Schweinen infrage. Gerade junge Patientinnen und Patienten seien aber auf humane Herzklappen angewiesen, die mitwachsen können und keine blutverdünnenden Medikamente erfordern, teilte die DGFG mit.

Insgesamt spendeten 3.475 Menschen in 2023 Gewebe, zwölf Prozent mehr als im Jahr davor (3.070), wie es weiter hieß. 7.503 Patienten konnten mit einem Gewebetransplantat versorgt werden, davon 5.003 mit einer Augenhornhaut und 197 mit einer Herzklappe.

Verpflanzt werden auch Blutgefäße und Amnionmembranen aus Plazentas, die bei Wundhei­lungsstörungen und als Hautersatz bei Verbrennungen eingesetzt werden.

dpa

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