Rehaverbände drängen auf Hygienezuschläge und Inflationsausgleich

Berlin – Schnelle Hilfe für Rehaeinrichtungen fordern zwölf Verbände, unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED).
„Fehlende Hygienezuschläge und Ausgleichszahlungen für coronabedingte Minderbelegungen, unerwartete Preissteigerungen bei Energie, Waren-, und Verbrauchsgütern und der Fachkräftemangel in allen medizinischen Berufen führen zu einem massiven wirtschaftlichen Druck, der für die Einrichtungen existenzgefährdend ist“, warnen sie.
Die Verbände haben die Situation in der Reha und ihre Forderungen in einem kurzen Fact Sheet zusammengefasst, das sie heute Fachpolitikern in Berlin überreicht haben. Darin warnen sie, Patienten müssten zum Teil Wartezeiten in Kauf nehmen, bevor sie eine Reha antreten könnten, weil die Kapazitäten knapp seien.
Sollten weitere Einrichtungen schließen müssen, werde das die Situation weiter verschlechtern. „Alle Behandlungsplätze werden dringend benötigt und dürfen nicht wegfallen“, appellieren die Verbände. Sie fordern einen Ausgleich für coronabedingte Minderbelegungen sowie für die hohe Inflation.
Ihnen zufolge wäre dies für die Kostenträger ohne zusätzlichen Aufwand leistbar, denn die Deutsche Rentenversicherung und die gesetzliche Krankenversicherung hätten 2020 und 2021 rund 1,5 Milliarden Euro weniger für Reha ausgegeben als im Jahr 2019. „Wenn die Hygienezuschläge und die Minderbelegung ausgeglichen werden, entstehen keine Zusatzkosten“, so ihre Argumentation.
Das Müttergenesungswerk, das das Papier ebenfalls unterschrieben hat, wies auf eine erste Klinik im Verbund hin, die vor der Schließung steht. „Dies wird kein Einzelfall bleiben. Die Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen im Müttergenesungswerk sind massiv gefährdet“, hieß es.
Pandemiebedingte Mehrkosten, Inflation und Preissteigerungen könnten die gemeinnützigen Kliniken nicht weiter alleine schultern. Die Fortsetzung der Coronaausgleichszahlungen und eine Anpassung der Vergütungssätze der Leistungsträger seien „unbedingt erforderlich“. Andernfalls sei das das Ende für einige Kliniken.
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