Vermischtes

Rehaverbände drängen auf Hygienezuschläge und Inflationsausgleich

  • Donnerstag, 13. Oktober 2022
/Koldo_Studio, stock.adobe.com
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Berlin – Schnelle Hilfe für Rehaeinrichtungen fordern zwölf Verbände, unter anderem die Deutsche Gesell­schaft für Medizinische Rehabilitation (DEGEMED).

„Fehlende Hygienezuschläge und Ausgleichszahlungen für coronabedingte Minderbelegungen, unerwartete Preissteigerungen bei Energie, Waren-, und Verbrauchsgütern und der Fachkräftemangel in allen medizini­schen Berufen führen zu einem massiven wirtschaftlichen Druck, der für die Einrichtungen existenzgefähr­dend ist“, warnen sie.

Die Verbände haben die Situation in der Reha und ihre Forderungen in einem kurzen Fact Sheet zusammen­ge­fasst, das sie heute Fachpolitikern in Berlin überreicht haben. Darin warnen sie, Patienten müssten zum Teil Wartezeiten in Kauf nehmen, bevor sie eine Reha antreten könnten, weil die Kapazitäten knapp seien.

Sollten weitere Einrichtungen schließen müssen, werde das die Situation weiter verschlechtern. „Alle Behand­lungsplätze werden dringend benötigt und dürfen nicht wegfallen“, appellieren die Verbände. Sie fordern einen Ausgleich für coronabedingte Minderbelegungen sowie für die hohe Inflation.

Ihnen zufolge wäre dies für die Kostenträger ohne zusätzlichen Aufwand leistbar, denn die Deutsche Renten­versicherung und die gesetzliche Krankenversicherung hätten 2020 und 2021 rund 1,5 Milliarden Euro weni­ger für Reha ausgegeben als im Jahr 2019. „Wenn die Hygienezuschläge und die Minderbelegung ausgegli­chen werden, entstehen keine Zusatzkosten“, so ihre Argumentation.

Das Müttergenesungswerk, das das Papier ebenfalls unterschrieben hat, wies auf eine erste Klinik im Verbund hin, die vor der Schließung steht. „Dies wird kein Einzelfall bleiben. Die Vorsorge- und Rehabilitationsein­rich­tungen im Müttergenesungswerk sind massiv gefährdet“, hieß es.

Pandemiebedingte Mehrkosten, Inflation und Preissteigerungen könnten die gemeinnützigen Kliniken nicht weiter alleine schultern. Die Fortsetzung der Coronaausgleichszahlungen und eine Anpassung der Vergü­tungs­sätze der Leistungsträger seien „unbedingt erforderlich“. Andernfalls sei das das Ende für einige Klini­ken.

hil

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