Vermischtes

Zu wenig Pflegekräfte: Problem in Kliniken könnten zunehmen

  • Montag, 15. Januar 2024
/picture alliance, empics, Jeff Moore
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Düsseldorf – Die meisten Krankenhäuser in Deutschland gehen von einer Verschärfung des Personalmangels bei Pflegekräften aus. Das zeigt eine heute veröffentlichte Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI).

„Für die nahe Zukunft sehen die Kliniken schwarz“, heißt es demnach in dem Report. 86 Prozent der befragten Kliniken meinen demnach, dass die Stellensituation auf den Allgemeinstationen sich in den nächsten drei Jahren verschlechtern wird.

Den befragten Kliniken fehlen den Studienergebnissen zufolge vor allem geeignete Bewerberinnen und Be­werber. Außerdem seien bevorstehende Renteneintritte von Pflegenden ein häufiger Grund für die schlechten Zukunftsaussichten. Auch die allgemeine Erschöpfung der Beschäftigten spiele eine wichtige Rolle.

Derzeit fehlen der Untersuchung zufolge in fast jedem Krankenhaus (94 Prozent) Pflegekräfte auf Allgemein­stationen. In den betroffenen Kliniken seien durchschnittlich acht Prozent der Vollkraft­stellen unbesetzt. Auf Intensivstationen haben demnach fast drei Viertel der Kliniken Probleme, offene Pflegestellen zu beset­zen. Zwölf Prozent der vollen Stellen blieben dort frei.

Die Krankenhäuser versuchen etwa mit Übernahmegarantien für Auszu­bildende dem Ausbau der Ausbildungs­kapazitäten und Pflegekräften aus dem Ausland gegen den Personalmangel vorzugehen. „Trotz aller Bemüh­un­gen sind die Lücken derzeit kaum zu schließen“, sagte Karl Blum, Vorstand und Leiter des Bereichs Forschung beim DKI.

Weder die geplante große Krankenhausreform noch andere gesundheits­politische Maßnahmen wie die Reform der Pflegeausbildung würden die Situation verbessern, meint die Mehrheit der Befragten der Studie.

Ein Drittel geht sogar davon aus, dass die Zusammenlegung der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege­ausbildung den Mangel eher vergrößern werde.

„Wenn das so weiterläuft, werden Krankenhäuser Abteilungen schließen müssen, nicht weil das Geld ausgeht, sondern weil nicht mehr ausreichend Pflegepersonal verfügbar ist“, sagt Volker Penter, Leiter des Fachbereichs Healthcare bei BDO.

dpa

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