Politik

Spahn hält schärfere Maskenregeln am Arbeitsplatz für nicht nötig

  • Dienstag, 25. August 2020
/picture alliance, Bernd Thissen
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Düsseldorf – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Verschärfung der Maskenregeln am Arbeitsplatz für nicht notwendig. „Ich halte die bestehenden Regelun­gen für ausreichend“, sagte Spahn heute in Düsseldorf.

Es gebe Coronaempfehlungen für den Arbeitsschutz, die jeweils auf die konkrete Situati­on im jeweiligen Betrieb angepasst würden. „Die steigenden Infektionszahlen haben ja nicht damit zu tun, dass sich vermehrt Menschen auf der Arbeit oder beim Einkaufen an­stecken“, betonte der Minister. Zuvor hatte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel gebracht.

Spahn nahm in Düsseldorf an einer gemeinsamen Sitzung der CDU-Landtagsfraktion mit der NRW-Landesgruppe im Bundestag teil. Übermorgen wollen die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen von Bund und Ländern in der Coronapandemie beraten.

Dabei geht es auch um mögliche einheitliche Teilnehmerobergrenzen für Veranstal­tun­gen. Es gebe unterschiedliche Lagen in den Ländern, sagte Spahn. In vielen ostdeutschen Ländern seien die Infektionszahlen deutlich niedriger als in NRW, etwa im Ruhrgebiet.

„Ich verstehe es schon, dass man es der Lage angepasst machen möchte“, sagte der Minister. „Aber ich finde auch, es sollte Kriterien geben, dass wenn in einem Landkreis oder einer Stadt bestimmte Infektionszahlen erreicht werden, bestimmte größere, auch private Veranstaltungen nicht mehr gehen“, betonte er. „Das Virus breitet sich halt da besonders schnell aus, wo wir gesellig sind.“

Spahn verteidigte zugleich die Pläne zum Wegfall der kostenlosen Coronatests für Urlau­ber und der Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Es sei richtig gewesen, mit dem steigenden Reiseverkehr in den Sommerferien die Tests auszuweiten und eine Testpflicht für Risikogebiete einzuführen. Dadurch seien nachweisbar mehr Infektionen entdeckt worden, etwa bei Rückreisen aus dem Westbalkan, der Türkei oder Spanien.

Richtig sei es aber auch, zum Herbst und Winter hin „die Testkapazitäten wieder stärker auf das Gesundheitswesen auszurichten“, sagte Spahn. „Infizieren sich momentan bei den Reisen und Partys eher die Jüngeren, gilt es nun, den Eintrag in Krankenhäuser und Pfle­geheime zu minimieren, um die besonders Verwundbaren und Hochbetagten zu schüt­zen.“

dpa

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