SPD-Fraktionsvize fordert schärferes Rauchverbot in der Öffentlichkeit

Heidelberg – SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach hat ein strengeres Vorgehen gegen Rauchen in der Öffentlichkeit gefordert. „Ein schärferes Rauchverbot auch an öffentlichen Plätzen wäre sinnvoll“, sagte Lauterbach der Rhein-Neckar-Zeitung. Deutschland solle sich in Schritten dem schwedischen Modell nähern. „Das Rauchen in der Öffentlichkeit sollte überall dort verboten werden, wo sich Passivrauchen schwer vermeiden lässt und Nichtraucher nur schwer ausweichen können.“
Der Sozialdemokrat nannte dazu klare Raucherzonen in der Öffentlichkeit, wie es sie auf Bahnhöfen bereits gibt, als Lösung. Das Rauchen auf öffentlichen Plätzen zu verbieten, könne aber nur ein erster Schritt sein. „Wir sollten jetzt das Tabakwerbeverbot endlich umsetzen.“ Lauterbach warf CDU und CSU vor, ein Verbot der Tabakwerbung weiter zu blockieren. Innerhalb der Union im Bundestag ist ein Tabakwerbeverbot umstritten, auch wenn sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zuletzt dafür ausgesprochen hatte.
Gestern hatte sich die FDP für ein Rauchverbot an Bushaltestellen stark gemacht. „Rauchen muss überall dort verboten sein, wo Menschen nicht oder nur schwer ausweichen können: Öffentliche Spielplätze, Bushaltestellen oder Bahnsteige“, sagte der drogenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Wieland Schinnenburg, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Auch Grüne und Linke sind für ein Verbot. „Deutschland kann von Schweden lernen, wie der Schutz vor dem Passivrauchen verbessert werden kann", sagte Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin der Grünen für Drogenpolitik, dem RND. „Wir sollen Schritt für Schritt vorgehen“, sagte Harald Weinberg. Zuerst ein Werbeverbot für Tabakprodukte, dann könne man weitere Maßnahmen ergreifen.
Hintergrund der Forderung ist die Verschärfung des öffentlichen Rauchverbotes in Schweden. Nach dem bereits bestehenden Verbot für Gastronomiebetriebe ist es seit dem 1. Juli nun auch verboten, vor Bars oder Restaurants zu rauchen.
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