Spectaris legt Empfehlungen zum Bürokratieabbau vor

Berlin – Empfehlungen zur Reduzierung der Bürokratie in der Hilfsmittelversorgung legte heute der Fachverband Medizintechnik im deutschen Industrieverband Spectaris vor.
Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen, Versicherten und Hilfsmittelleistungserbringern gibt es aus Sicht des Verbandes erhebliches Potenzial für den Abbau von Bürokratie rund um die Administration der Hilfsmittelversorgung. Die erarbeiteten Vorschläge stünden in Übereinstimmung mit den Zielen des jüngst vorgelegten Eckpunktepapiers des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zum Bürokratieabbau und würden Ergänzungen hierzu liefern.
„Unsere Vorschläge sind als Antwort auf das Eckpunktepapier des BMG konzipiert, um bürokratische Hürden zu überwinden und die Effizienz sowie Qualität in der Hilfsmittelversorgung zu steigern“, betonte Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik.
Eine Schlüsselmaßnahme sei die zeitnahe Anpassung der aktuellen Rahmenempfehlung, um Versorgungs- und Abrechnungsprozesse zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Spectaris schlägt dazu die Einrichtung einer Arbeitsgruppe vor – bestehend aus Experten der Krankenkassen und der Hilfsmittelleistungserbringer beim BMG.
Zudem setzt sich der Industrieverband für die Einführung von einheitlichen Rahmenverträgen ein. Diese Verträge sollten klare Regeln für allgemeine Verwaltungs- und Abrechnungsprozesse sowie deren erforderliche Dokumentation festlegen, während die individuelle Verhandlung von Preisen und Dienstleistungen unberührt bleibt.
„Mit einheitlichen Rahmenverträgen grenzen wir uns auch von anderen Vorschlägen ab, die sogenannte Leitverträge, also Verträge, bei denen auch Preise und andere vertragsindividuelle Leistungen vereinheitlicht sind, einführen und somit den Wettbewerb unterbinden wollen“, so Kuhlmann.
Auch müsse in der Hilfsmittelversorgung mehr digitalisiert werden. „Viele Prozesse könnten längst digital und damit unbürokratischer erfolgen, wenn die Hilfsmittelleistungserbringer wie die Apotheken und andere Leistungserbringer an die Telematikinfrastruktur angebunden wären. Stattdessen wurde die Anbindung nochmal um ein Jahr auf 2027 verschoben“, kritisierte Kuhlmann.
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