Zi-Studie: Impfzahlen bei Kindern und Jugendlichen gestiegen

Berlin – Die Impfzahlen der meisten Kinder- und Jugendimpfungen haben von 2012 bis 2020 kontinuierlich zugenommen. Das ist das zentrale Ergebniss einer aktuellen Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi).
Demnach stieg die Zahl der Impfungen gegen Keuchhusten (Pertussis) stetig von etwa 3,1 Millionen im Jahr 2012 auf 3,7 Millionen 2019 (plus 20 Prozent). In den beiden darauffolgenden Jahren sank diese Zahl wieder unter den Stand von 2012.
Die Zahl der Masernimpfungen stieg ebenfalls kontinuierlich von knapp 1,2 Millionen 2012 auf knapp 1,5 Millionen Fälle 2019 (plus 27 Prozent). 2020 war dann ein sprunghafter Anstieg auf knapp 1,8 Millionen Fälle zu beobachten (plus 53 Prozent im Vergleich zu 2012). Im Folgejahr zeigen die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten dann wieder einen Rückgang auf 1,6 Millionen Masernimpfungen.
Ein vergleichbarer zeitlicher Trend der Impfzahlen zeigte sich laut Zi-Daten auch für die Mumps-, Röteln- und Varizellenimpfungen.
„Zwischen 2012 und 2021 sehen wir teilweise deutlich steigende Zahlen bei wichtigen Impfungen im Kindes- und Jugendalter. Den größten und zunehmenden Versorgungsanteil hat wie erwartet die Kinder- und Jugendmedizin. Die bereits 2012 deutlich geringeren Anteile der hausärztlichen und gynäkologischen Versorgung haben in fast allen Bereichen der Kassenärztlichen Vereinigungen abgenommen“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.
Nur im Hinblick auf die HPV-Impfung habe ein relevanter gynäkologischer Versorgungsanteil bestanden. Dieser sei aber im Untersuchungszeitraum weiter abgesunken.
„Exogene Faktoren wie gesetzgeberische Vorgaben beim Masernschutzgesetz, das COVID-19-Pandemiegeschehen oder die Einführung geschlechtsspezifischer Impfempfehlungen hatten einen erheblichen Einfluss auf die erbrachten Impfleistungen insgesamt“, so von Stillfried weiter.
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