Ärzteschaft

Forderung nach Sonderbonus für MFA und ZFA wird immer lauter

  • Freitag, 21. August 2020
/ISOK-photography, stock.adobe.com
/ISOK-photography, stock.adobe.com

Berlin – Die Bundesorganisationen von Ärzten und Zahnärzten in Deutschland setzen sich gemeinsam mit Nachdruck dafür ein, dass Medizinische und Zahnmedi­zinische Fach­angestellte (MFA/ZFA) und – wie auch Pflegekräfte – einen steuerfinanzierten Sonder­bo­nus in der Coronakrise erhalten.

Die Vorstände und Präsidenten von Bundesärztekammer (BÄK), Bundeszahn­ärzte­kammer (BZÄK), Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und Kassenzahn­ärztli­cher Bundesver­eini­gung (KZBV) richteten sich dazu heute in einem Schreiben direkt an Bundesgesund­heits­minister Jens Spahn (CDU).

Die Diskussion um den Sonderbonus und die Neubewertung der systemrelevanten Tätig­keiten darf im Gesundheitswesen nicht nur den Bereich der Alten- und Kranken­pflege ab­decken – darauf hatte der Verband medizinischer Fachberufe bereits Anfang Juli in einer Resolution aufmerksam gemacht.

Dazu schreiben die Präsidenten und Vorstände von BÄK, BZÄK, KBV und KZBV: „Im Rah­men der nun laufenden Diskussion um die Gerechtigkeit bei der Zahlung eines steuer­fi­nanzierten Sonderbonus halten wir es für angebracht, dass Medizinische und Zahnmedi­zinische Fachangestellte ebenso berücksichtigt werden.“

Ihnen zufolge haben die mehr als 400.000 MFA und mehr als 200.000 ZFA während der ersten Pandemiephase das Gesundheitswesen sowie wichtige Versorgungsstrukturen in den Arzt- und Zahnarztpraxen aufrecht erhalten.

Das erklärte Ziel, die Kliniken zu entlasten und möglichst viele Patienten im ambulanten Bereich zu versorgen, sei auf diese Weise erreicht worden. Die Praxisteams hätten dabei unter kritischen Bedingungen gearbeitet, weil Schutzmaterial nicht ausreichend zur Ver­fügung gestanden habe.

„Wenn das ambulante Gesundheitswesen weiter eine stabile Säule der Versorgung blei­ben soll, dann müssen auch MFA und ZFA als systemrelevante Berufe neu bewertet wer­den“, heißt es in dem Brief. Das sei mit Blick auf die Struktur der Freien Berufe nicht allein durch Tarifverhandlungen möglich, sondern müsse durch die Gesell­schaft gegen­finanziert werden.

„Ein erstes Zeichen der Anerkennung der besonderen Belastungen von MFA und ZFA ist die Berücksichtigung bei der Zahlung des Sonderbonus“, so die Präsidenten und Vorstän­de.

Sie kritisierten zudem, dass MFA und ZFA, wie auch andere Gesundheitsberufe im nieder­gelassenen Bereich, bei der Nationalen Teststrategie SARS-CoV-2 nicht berück­sichtigt wurden. „Zum Schutz der Berufsangehörigen und der Patienten müssen MFA und ZFA re­gelmäßige kostenfreie Tests eingeräumt werden“, forderten die Präsidenten und Vorstän­de von BÄK, BZÄK, KBV und KZBV.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung