Krankenkassen bewerten TI-Pauschale als „sehr auskömmlich“

Berlin – Die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) festgelegten neuen Pauschalen für Anschluss und Betrieb der Telematikinfrastruktur (TI) sind aus Sicht der Krankenkassen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem digitalen Gesundheitswesen. Die aus Erstattungsbeiträge hält der GKV-Spitzenverband allerdings für zu hoch.
„Die TI-Pauschale setzt für Praxen und Apotheken klare finanzielle Anreize, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen“, so Verbandsvorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer. Obwohl die Pauschalen „sehr auskömmlich bemessen“ seien, verspräche die neue Finanzierungslogik stärkere Anreize zu Wirtschaftlichkeit bei der IT-Praxisausstattung für Praxen und Industrie.
Mit der TI-Pauschale erhalten ärztliche Praxen und Apotheken künftig einen monatlichen Finanzierungszuschuss für Anschaffung und Betrieb von TI-Hard- und Software. Die Höhe der Pauschale basiert dabei auf den angenommenen Kosten einer Praxis für digitale Ausstattung in den kommenden fünf Jahren.
Ein weiterer Faktor ist die Praxisgröße: So bekommt eine Praxis mit bis zu drei Ärzten jeden Monat rund 238 Euro. Bei mehr als sechs Ärzten sind es jeden Monat knapp 324 Euro.
Fehlt in der Praxis eine digitale Anwendung wie etwa das elektronische Rezept oder die elektronische Patientenakte, wird die TI-Pauschale um 50 Prozent gekürzt. Fehlen zwei Anwendungen, entfällt die Pauschale komplett.
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