Lieferengpass bei Masern-Kombipräparat

Berlin – Bei dem Masern-Mumps-Röteln-Varizellen-Lebendvirusimpfstoff Priorix-Tetra von GSK-GlaxoSmithKline besteht derzeit ein Lieferengpass. Das ist den Auflistungen der Lieferengpässe von Human-Impfstoffen des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zu entnehmen. Demnach soll der Impfstoff „voraussichtlich ab Oktober 2019“ wieder zur Verfügung stehen, wie es heißt. Das PEI weist auf der Liste auf alternative Impfstoffe hin.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sprach heute von einer „vorübergehenden Knappheit bei einem Kombinationspräparat“. Als Alternativen dazu stünden weiterhin ein Vierfachimpfstoff sowie eine mögliche Kombination aus einem MMR-Impfstoff und einem monovalenten Varizellenimpfstoff zur Verfügung. „Ein Versorgungsengpass besteht also nicht“, hieß es aus dem Ministerium.
Das BMG wies ebenfalls darauf hin, dass ein Lieferengpass bei Arzneimitteln nicht zwangsläufig zu einem medizinisch relevanten Versorgungsengpass führt. Oft stünden alternative Arzneimittel zur Verfügung. Die Ursachen von Lieferengpässen sind dem Ministerium zufolge vielfältig.
Globale Lieferketten mit einer Konzentration auf wenige Herstellungsstätten für Arzneimittel und Wirkstoffe könnten ein Grund für Lieferengpässe sein, aber zum Beispiel auch Qualitätsmängel bei der Herstellung, Produktions- und Lieferverzögerungen bei Rohstoffen oder Produktionseinstellungen bei Arzneimitteln oder Marktrücknahmen aus verschiedenen Gründen, schreibt das BMG weiter.
Das Bundeskabinett hatte vor wenigen Wochen eine Impfpflicht gegen Masern in Kindergärten, Schulen und Flüchtlingsheimen sowie für medizinische Berufe auf den Weg gebracht. Engpässe bei Impfstoffen gibt es nach Angaben des PEI, der Bundesbehörde für Impfstoffe und Arzneimittel, häufiger. Allein im vergangenen Jahr waren 45 Impfstoffe betroffen. Dabei gab es in zwölf Fällen keine alternativen Stoffe.
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