Politik

Lieferengpass bei Masern-Kombipräparat

  • Mittwoch, 24. Juli 2019
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Berlin – Bei dem Masern-Mumps-Röteln-Varizellen-Lebendvirusimpfstoff Priorix-Tetra von GSK-GlaxoSmithKline besteht derzeit ein Lieferengpass. Das ist den Auflistungen der Lieferengpässe von Human-Impfstoffen des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zu entneh­men. Demnach soll der Impfstoff „voraussichtlich ab Oktober 2019“ wieder zur Verfü­gung stehen, wie es heißt. Das PEI weist auf der Liste auf alternative Impfstoffe hin.

Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sprach heute von einer „vorüber­gehen­den Knappheit bei einem Kombinationspräparat“. Als Alternativen dazu stünden wei­ter­­hin ein Vierfachimpfstoff sowie eine mögliche Kombination aus einem MMR-Impf­stoff und einem monovalenten Varizellenimpfstoff zur Verfügung. „Ein Versorgungs­engpass besteht also nicht“, hieß es aus dem Ministerium.

Das BMG wies ebenfalls darauf hin, dass ein Lieferengpass bei Arzneimitteln nicht zwangs­läufig zu einem medizinisch relevanten Versorgungsengpass führt. Oft stünden alter­native Arzneimittel zur Verfügung. Die Ursachen von Lieferengpässen sind dem Ministerium zufolge vielfältig.

Globale Lieferketten mit einer Konzentration auf wenige Herstellungsstätten für Arz­nei­mittel und Wirkstoffe könnten ein Grund für Lieferengpässe sein, aber zum Beispiel auch Qualitätsmängel bei der Herstellung, Produktions- und Lieferverzögerungen bei Roh­stoffen oder Produktionseinstellungen bei Arzneimitteln oder Marktrücknahmen aus verschiedenen Gründen, schreibt das BMG weiter.

Das Bundeskabinett hatte vor wenigen Wochen eine Impfpflicht gegen Masern in Kin­dergärten, Schulen und Flüchtlingsheimen sowie für medizinische Berufe auf den Weg gebracht. Engpässe bei Impf­stoffen gibt es nach Angaben des PEI, der Bundesbe­hör­de für Impf­stoffe und Arzneimittel, häufiger. Allein im vergangenen Jahr waren 45 Impf­stoffe be­troffen. Dabei gab es in zwölf Fällen keine alternativen Stoffe.

may/afp

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