Bund geht von Zunahme telemedizinischer Behandlungen aus

Berlin – Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Zahl von telemedizinischen Behandlungen weiter zunehmen wird. Bereits im Augenblick seien Videosprechstunden, Telekonsilien oder das Telemonitoring fester Bestandteil der Versorgung geworden, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion.
Im ersten Quartal 2022 hätten rund 27.000 Vertragsärzte mindestens eine Videosprechstunde abgehalten. Die Bundesregierung weist daraufhin, dass seit Juli 2022 Videosprechstunden auch im Rahmen des vertragsärztlichen Bereitschaftsdienstes möglich seien.
Des Weiteren könnten Vertragsärzte und Psychotherapeuten aufgrund einer Änderung durch das Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG) seit dem 9. Juni statt wie bislang 20 nun bis zu 30 Prozent der jeweiligen Leistung im Quartal per Videosprechstunde erbringen.
Außerdem könnten die Praxen in bis zu 30 Prozent aller Behandlungsfälle im Quartal die Leistungen ausschließlich per Videosprechstunde erbringen. Weiter anheben will die Bundesregierung diese Grenze aber zunächst nicht: „Für eine Bewertung der daraus resultierenden Entwicklungen ist es noch zu früh“, heißt es in der Antwort.
Die Ampel rechnet aber mit einem weiterer Zunahme von Videosprechstunde und anderen digitalen Angeboten.
„Die telemedizinischen Behandlungsmöglichkeiten werden in den kommenden Monaten durch die zunehmende Verfügbarkeit von digitalen Anwendungen wie elektronischer Patientenakte, E-Rezept, elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und digitalen Gesundheitsanwendungen sowie der damit verbundenen Möglichkeit für vollständig digitale Behandlungswege voraussichtlich sukzessive zunehmen“, meint die Bundesregierung in ihrer Antwort.
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