Kliniken drängen auf Refinanzierung von Tarifsteigerungen

Berlin – Angesichts der heute in Kraft getretenen Tarifsteigerungen für Krankenhausbeschäftigte hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) die Politik aufgerufen, die Refinanzierung der Gehaltssteigerungen sicherzustellen.
„Wer in politischen Sonntagsreden höhere Gehälter für Krankenhausbeschäftigte fordert, muss den Worten auch Taten folgen lassen“, sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach habe im Rahmen der Verhandlungen um das Transparenzgesetz nur vage angedeutet, dass er die Tarifsteigerungen vollständig refinanzieren wolle. „Jetzt hätte er die Möglichkeit, dies im Transparenzgesetz auch kurzfristig umzusetzen“, so Gaß.
Ein umfassender Inflationsausgleich könne seiner Ansicht nach zudem auch das eigentliche Finanzierungsproblem der Kliniken lösen. Die dafür erforderliche Anhebung der Landesbasisfallwerte um vier Prozent würde durch den Minister und einige Bundesländer jedoch abgelehnt.
„Mit mittelfristig verheerenden Folgen für die Versorgung“, warnte Gaß. So hätten mehrere Umfragen des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) gezeigt, dass die Krankenhäuser die steigenden Personalkosten im Jahr 2024 nicht durch die erwarteten Erlöse decken könnten.
Vor allem Allgemeinkrankenhäuser und Psychiatrien hätten mit den Kostensteigerungen schwer zu kämpfen. Dort blieben aufgrund der „eklatanten Lücke zwischen den inflationsbedingt stark gestiegenen Kosten und den weitgehend gleich gebliebenen Einnahmen“ künftig im Schnitt 50 Prozent der Mehrkosten beim Personal ungedeckt.
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