Informationsbedarf zur elektronischen Patientenakte weiterhin hoch

Berlin – Beim Thema elektronische Patientenakte (ePA) ist noch viel Informations- und Überzeugungsarbeit zu leisten. Das zeigen die Ergebnisse einer Civey-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes.
Demnach befürworten 61 Prozent der Befragten die Opt-out-Regelung, nach der für alle gesetzlich Versicherten, die dem Verfahren nicht aktiv widersprechen, automatisch eine elektronische Patientenakte angelegt wird.
Knapp 20 Prozent der Befragten lehnen dies ab, etwa 15 Prozent sind noch unentschieden. Damit hat sich der Anteil der Unentschiedenen im Vergleich zur Vorgänger-Befragung im November 2023 um drei Prozent erhöht.
Insgesamt zeigt die Befragung ein großes Interesse an den Funktionen der elektronischen Patientenakte. So würden 77 Prozent der Befragten über ihre ePA künftig gerne Gesundheitsdaten wie Arztbriefe oder Labordaten einsehen, bei digital affinen Menschen liegt dieser Anteil sogar bei knapp 90 Prozent.
Ähnlich groß ist das Interesse daran, über die elektronische Patientenakte Informationen zu verordneten Behandlungen und Medikamenten einzusehen: 73 Prozent der Teilnehmenden und 86 Prozent der digital Affinen würden ein solches Angebot nutzen.
Dagegen würde nur 57 Prozent der Befragten selbst Dokumente in der persönlichen ePA speichern und behandelnden Ärzten zugänglich machen, jeder Vierte lehnt dies ab.
Mit dem Digitalgesetz hatte der Gesetzgeber die Einführung der ePA für alle gesetzlich Versicherten inklusive der familienversicherten Kinder ab dem 15. Januar 2025 festgelegt. Sie soll zunächst in Pilotregionen starten und ab Februar 2025 bundesweit ausgerollt werden.
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