Ausland

Worte an Hamas: WHO fordert sofortigen Zugang zu Geiseln

  • Donnerstag, 26. Oktober 2023
Tedros Adhanom Ghebreyesus/picture alliance, Hans Lucas, Nicolas Liponne
Tedros Adhanom Ghebreyesus/picture alliance, Hans Lucas, Nicolas Liponne

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt über den Zustand der Geiseln, die sich in Gewalt der palästinensischen Hamas befinden. Hilfsorganisationen mahnen, die Versorgung von Zivilisten in dem Krieg sicherzustellen.

Die rund 200 Geiseln der Hamas benötigten dringend medizinische Versorgung, hieß es von der WHO. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) solle sofort Zugang zu den aus Israel entführten Menschen erhalten, forderte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die UN-Gesundheitsorganisation stehe bereit, das Rote Kreuz bei der medizinischen Versorgung zu unterstüt­zen. Tedros forderte außerdem erneut die sofortige Freilassung aller Geiseln, die im Zuge des Terror­angriffs der islamistischen Hamas Anfang Oktober verschleppt worden waren.

„Viele der Geiseln – darunter Kinder, Frauen und Alte – leiden an Vorer­krankungen, die dringend und andau­ernd behandelt werden müssen“, sagte Tedros. Er wies auch auf das psychologische Trauma der Opfer und ihrer Familien hin. Der Generaldirektor der WHO traf sich gestern mit Angehörigen von Geiseln.

Deutsche Hilfsorganisationen haben unterdessen verlangt, die Versorgung der Zivilisten sicher­zustellen. „Der Schutz der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten muss für uns an erster Stelle stehen“, sagte Manuela Roßbach, Vorständin des Bündnisses Aktion Deutschland Hilft. „Wir fordern die Konfliktparteien auf, das Völkerrecht zu wahren und den sicheren Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewährleisten.“

Mit Blick auf den Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israels und die israelischen Gegenschläge er­klärte das Bündnis, die Zivilbevölkerung auf Seiten Israels wie auch im Gazastreifen sei von den Folgen be­troffen.

„Sowohl in grenznahen Regionen Israels mussten Menschen aus ihren Häusern evakuiert werden als auch im Gazastreifen, wo sich Hundert­tausende auf der Flucht Richtung Süden befinden.“

Helfer der Hilfsorganisationen seien bereits im Gazastreifen vor Ort, um Hilfsgüter zu verteilen, doch ihre Ressourcen seien erschöpft. „Es fehlen überlebensnotwendige Dinge wie etwa Wasser, Medikamente und Nahrungsmittel“, erklärte Roßbach.

„Sichere Liefermöglichkeiten und Hilfsgütertransporte sind essenziell, um die humanitäre Versorgung und das Überleben der Zivilbevölkerung sicherstellen zu können.“ Zum Bündnis Aktion Deutschland Hilft gehören mehrere deutsche Hilfsorganisationen, darunter die Malteser, Johanniter und Care.

dpa

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