Aufruf zu Praxisschließungen zwischen Weihnachten und Neujahr

Berlin – Der Virchowbund und weitere Unterstützer der Kampagne „Praxis in Not“ rufen niedergelassene Ärztinnen und Ärzte auf, ihre Praxen in der letzten Dezemberwoche zu schließen.
„Diese Protesttage stehen im Zeichen der Medizinischen Fachangestellten“, erklärt der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dirk Heinrich. Die freie Zeit zwischen den Feiertagen solle ein Trostpflaster für mangelnde Wertschätzung der Politik sein und die Attraktivität des Arbeitsplatzes Arztpraxis erhalten.
„Andere Boni wie Prämien, Inflationsausgleiche und deutliche Gehaltserhöhungen kann sich kaum noch eine Praxis leisten“, sagte Heinrich.
Er warnte, bei einer weiteren Abwanderung von MFAs aus den Praxen würden sich diese in Zukunft stärker einschränken müssen. Die dreitägige Praxisschließung führe mit den Feiertagen davor und danach dazu, dass die ambulante Versorgung zehn Tage nur sehr eingeschränkt zur Verfügung stehe.
„Wir brauchen so ein Signal, damit auch der letzte Schreibtischtäter in den Ministerien und Kassenbüros versteht, was auf dem Spiel steht, wenn wir die ambulante Versorgung weiter so ausbluten lassen wie bisher“, sagte Heinrich.
Der Verband weist daraufhin, dass Notfälle auch bei geschlossenen Praxen versorgt würden – dafür stehe der Not- und Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen unter der Telefonnummer 116117 zur Verfügung.
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