Politik

Länderminister diskutieren über geriatrische Versorgung

  • Mittwoch, 21. Juni 2017
Eva Quante Brandt, Vorsitzende der 90. Gesundheitsministerkonferenz und Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz in Bremen, und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). /dpa
Eva Quante Brandt, Vorsitzende der 90. Gesundheitsministerkonferenz und Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz in Bremen, und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). /dpa

Bremen – Die Versorgung von älteren Menschen, Novellierung der Gesundheitsfachberufe und die Vorbereitung der Nationalen Impfkonferenz im Jahr 2019: Die 16 Gesundheitsminister der Bundesländer haben auf ihrer diesjährigen Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Bremen eine vielschichtige Tagesordnung.

Im Fokus dabei soll dieses Jahr die geriatrische Versorgung stehen. „Patientenorientierte, gesundheitliche Versorgung älterer Menschen“ nennt es die diesjährige GMK-Vorsitzende Eva Quandte-Brandt (SPD), Gesundheits- und Wissenschaftssenatorin in Bremen. In dieser Funktion ist sie 2017 auch Vorsitzende der Wissenschaftsministerkonferenz.

Stärkung der Hausarztmedizin gefordert

Anlässlich des Hauptthemas der GMK 2017 hatte der Hausärzteverband bereits vergangenes Wochenende eine Tagung zur geriatrischen Versorgung in Bremen veranstaltet. Dabei fordert der Verband eine „Stärkung der Hausarztmedizin“ bei der Versorgung von geriatrischen Patienten. Einen Facharzt für Geriatrie lehnen sie dabei ab.

„Die Geriatrie ist ein Querschnittsfach, das alle Arztgruppen, egal ob Hausärzte oder Gebietsfachärzte, gleichermaßen betrifft. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müssen sich daher alle Ärzte noch intensiver mit den Besonderheiten der geriatrischen Versorgung beschäftigen“, sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.

ÖGD muss besser bezahlt werden

Auch der Marburger Bund richtete im Vorfeld der Ministerkonferenz seine Forderungen an die Länder-Ressortchefs. So müssten die Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) nach den Tarifbedingungen der Ärzte in Krankenhäusern bezahlt werden.

„Die Ärzte im ÖGD haben Anspruch darauf, ihre Leistungen entsprechend dem Niveau der arztspezifischen Tarifverträge für Kliniken vergütet zu bekommen“, sagte Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes. Der Öffentliche Gesundheitsdienst war in den vergangenen Jahren Thema auf der GMK, dieses Jahr findet sich dies nicht auf der Tagesordnung.

Erwartet werden kann, dass die Ländergesundheitsminister sich deutlich zu den Kodierrichtlinien in der vertragsärztlichen Versorgung äußern werden, ebenso zur regelmäßigen Evaluation des Morbi-RSA. Außerdem soll ein gemeinsames Investitionsprogramm zwischen Bund und Ländern „zur Weiterentwicklung der stationären Versorgung“, wie es auf der Tagesordnung heißt, entwickelt werden. Ebenso haben die Länder das Thema der „Optimierung der Zusammenarbeit mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss“ auf dem Programm.

Traditionsgemäß nimmt der Bundesgesundheitsminister an dem Treffen der Länderminister teil. Nach den Landtagswahlen in diesem Jahr sind zwei Ressortchefs zum letzten Mal dabei: So dürfte die noch-amtierende Landesgesundheitsministerin von Nordrhein-Westfalen, Barbara Steffens (Grüne) sowie ihre Amtskollegin von Schleswig-Holstein, Kristin Alheit (SPD), aus dem Kreis verabschiedet werden.

bee //

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