Politik

DANK will Kinderschutz in Lebensmittelwerbung gesetzlich verankern

  • Dienstag, 19. Dezember 2023
/picture alliance, epd-bild, Anke Bingel
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Berlin – Die geplanten Regelungen zum Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung sollen gesetzlich festgelegt werden. Dies fordert das Medizin- und Wissenschaftsbündnis Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK).

Die Werbung für Süßwaren sei in der Adventszeit besonders allgegenwärtig. Sie könne Kinder schnell dazu verführen, mehr Kalorien als notwendig zu sich zu nehmen und Ernährungspräferenzen prägen. Dies sei wissenschaftlich erwiesen, so das Bündnis, das sich aus 21 wissenschaftlich-medizinischen Forschungsgesellschaften, Verbänden und Forschungseinrichtungen zur Verhältnisprävention von Adipositas, Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen zusammensetzt.

Im Schnitt würden mediennutzende Kinder unter 14 Jahren pro Tag 15 Werbespots für ungesunde Lebensmittel sehen. Auch auf Plakaten seien Süßigkeiten derzeit vermehrt in bunten und glitzernden Verpackungen zu sehen. DANK zufolge können die Werbeeinflüsse auch eine vorbildhafte gesunde Ernährung der Eltern aushebeln.

„Diese intensive Zeit der Werbeexposition nehmen wir zum Anlass, die Ampelkoalition aufzufordern, die geplanten Regelungen zum Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung endlich auch gesamtpolitisch zu einem erfolgreichen Ende zu bringen“, betonte Barbara Bitzer, Sprecherin des Wissenschaftsbündnisses DANK und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).

Der von Bundesernährungsminister Cem Özdemir eingebrachte Gesetzesentwurf wird derzeit im Kanzleramt geprüft. Nachdem das Bundesernährungsministerium (BMEL) im Sommer 2023 Anpassungen an den Eckpunkten des Gesetzesvorhabens vorgenommen hatte, geht es in der Regierungskoalition DANK zufolge nur zögerlich voran.

„Wir beobachten mit Sorge, dass das Projekt noch immer in der Ressortabstimmung festhängt und sich nichts bewegt“, sagte DANK-Sprecherin Bitzer. „Zu Beginn des neuen Jahres brauchen wir einen ambitionierten Entwurf, der die Eckpunkte des Bundesernährungsministers aufgreift. Sonst verfehlen wir die im Koalitionsvertrag festgelegten Ziele für den Kinderschutz.“ Weitere Kompromisse dürften die geplanten Vorhaben zum Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung nicht verwässern.

nfs/EB

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