Ärzteschaft

Hausärzte drängen auf bessere Patientensteuerung

  • Dienstag, 7. Mai 2024
/pressmaster, stock.adobe.com
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Berlin – Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband setzt sich für eine effizientere Patienten- und Versorgungssteuerung im Gesundheitswesen ein. „Ob Zeit, ob Personal, ob Finanzierung – eine patientengerechte Steuerung, bei der jeder Behandlungs­fall dort landet, wo er auch hingehört, ist das einzige Mittel, das einen effizienteren Umgang verspricht, ohne die Versorgungs­qualität einzuschränken“, erklärten die Bundesvorsitzenden des Verbandes, Markus Beier und Nicola Buhlinger-Göpfarth.

Der Verband begrüßt in diesem Zusammenhang, dass sich auch der 128. Deutsche Ärztetag in Mainz schwerpunktmäßig mit den Themen Patientensteuerung und Koordination der Versorgung auseinanderzusetzen wird.

„Wir werden uns auf Dauer kein System leisten können, in dem ein Großteil der Patientinnen und Patienten allein darüber entscheiden muss, welche Anlaufstelle sie wann aufsuchen. Unser Gesundheitssystem ist bei weitem zu komplex, als dass man diese Aufgabe den Patientinnen und Patienten zuschieben darf“, so Buhlinger-Göpfarth.

Diese patientengerechte Steuerung sei „längst in unserem System angelegt“. „Sie ist ein wesentlicher Teil der hausärztlichen Aus- und Weiterbildung und unserer täglichen Arbeit. Und sie wird von sehr vielen Patientinnen und Patienten bereits aktiv in den Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) gelebt“, betonte sie.

Der ambulante und der stationäre Bereich können den hohen Versorgungsbedarf laut Beier im Augenblick nur mit Mühe decken. Folgen seien unter anderem monatelange Wartezeiten auf Termine, überfüllte Notaufnahmen sowie Fehl- und Unterversorgung.

„Wenn wir die Möglichkeiten, die bereits da sind, jetzt ausbauen und stärken – so wie es aktuell beispielsweise mit der Bonifizierung in der HZV gesetzlich vorbereitet wird – gehen wir einen enormen Schritt hin zu einer qualitativ hochwertigeren Versorgung, in der unsere Ressourcen zeitgleich auch weitaus effizienter eingesetzt werden. Das ist der einzige Weg“, sagte er.

Kritik an der elektronischen Patientenakte (ePA) kommt unterdessen vom Landesverband Nordrhein des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes. „Die ePA soll für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte einen Mehrwert bringen. Den können wir bisher leider nicht erkennen”, erklärte dessen Vorsitzender Oliver Funken. Besonders wichtig sei, diese umfassend im Versorgungsalltag zu erproben. „Wir sind nicht die Versuchslabore der Politik“, betonte Funken.

hil

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