Politik

Pflegekammer gegen Dienstverpflichtung in Epidemien

  • Dienstag, 19. Mai 2020
/dpa
/dpa

Hannover − Die niedersächsische Pflegekammer wehrt sich gegen einen Gesetzentwurf, der eine Dienstverpflichtung für Pflegekräfte während einer Epidemie ermöglichen würde. „Ein Pflichteinsatz für Pflegende ist der falsche Weg und ein massiver Eingriff in die Persönlich­keitsrechte“, sagte Kammerpräsidentin Nadya Klarmann heute.

Stattdessen müsse der Beruf attraktiver werden, um mehr Nachwuchskräfte zu gewinnen und zu verhindern, dass Pfleger vorzeitig aus dem Beruf aussteigen. Die Aussicht auf Dienstverpflichtung sei „mehr als abschreckend“.

Hintergrund ist ein Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen SPD und CDU zur Änderung von Vorschriften für den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD).

Dieser sieht vor, dass das Fach­ministerium eine Beteiligung von Pflegekräften an den Maßnahmen „zur Bekämpfung der bedrohlichen übertragbaren Krankheit“ anordnen kann. Laut Pflegekammer bestünde damit die Gefahr, dass Pfleger ihren Einsatzort, ihren Arbeitsumfang und die Art ihrer Tätigkeit nicht mehr frei bestimmen können.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung