Krankenhäuser fordern vom Bund Sondervermögen von 50 Milliarden

Berlin – Ein Sondervermögen von „mindestens 50 Milliarden Euro“ zur Finanzierung des Umbaus der Krankenhausstrukturen schlägt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) vor.
Die geplante Krankenhausreform setze auf stärkere Konzentration, komplexere Behandlungsangebote, Standortfusionen, stärkere Ambulantisierung im Krankenhaus und umfassende Digitalisierung des Gesundheitswesens. Das seien grundsätzlich richtige Ziele, betonte heute der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß. „Diese werden aber ohne ein erhebliches Investitionsvolumen zur Modernisierung und zum Umbau der vorhandenen Strukturen nicht erreichbar sein.“
Deshalb müsse die Bundesregierung „gemeinsam mit der Union“ die Voraussetzungen schaffen, um den Umbau des Gesundheitswesens und der Krankenhausstrukturen durch ein zweckgebundenes Sondervermögen zu ermöglichen. Für diese Transformation werde man in den kommenden zehn Jahren mindestens 50 Milliarden Euro benötigen, so Gaß.
„Wenn wir es heute nicht schaffen, die notwendigen Investitionsmittel aufzubringen, um die Strukturentwicklung anzustoßen, werden wir morgen ein Vielfaches an Geld benötigen, um die Patientenversorgung im gewohnten Umfang sicherstellen zu können“, warnte der DKG-Chef.
Gaß verwies auf einen Vorschlag des Direktors des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, nachdem zur Finanzierung der Transformation der Wirtschaft ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro bereitgestellt werden sollte. Im Rahmen eines solchen Sondervermögens könne auch der Umbau der Krankenhausstrukturen finanziert werden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Gesundheitsministerinnen und ‑minister der Länder seien aufgefordert, sich mit diesem Anliegen in die politische Debatte zur Finanzierung der Transformation der Wirtschaft einzubringen. So könnten im Zuge einer Gesamtlösung auch ausreichend Investitionsmittel zur Finanzierung einer nachhaltigen Transformation der Krankenhäuser bereitgestellt werden.
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